I AM X (UK)
Nemo (UK)
Düster, sarkastisch, neurotisch mit Glam-Faktor und einem unwiderstehlichen Pop-Appeal gesegnet!

Wenn irgendein größenwahnsinniger Regisseur es wagen sollte, den Stanley Kubrick-/Anthony Burgess-Hooliganklassiker „Clockwork Orange˜ nochmals zu verfilmen, dann sollte für den spindeldürren und bevorzugt schwarz geschminkten Chris Corner eigentlich eine Rolle reserviert sein. Der stammt aus der nordostenglischen Stadt Middlesbrough, die einst eine blühende Industriemetropole war, inzwischen aber dank
Massenarbeitslosigkeit und deren Folgen den zweifelhaften Ruf „grauenhaftester Ort Großbritanniens˜ erlangt hat. Kein Wunder also, dass so viel Grauen auch an Chris Corner – beziehungsweise seinen Texten - nicht spurlos vorübergegangen ist. Nachdem er bis 2003 als Sänger und Mastermind der Sneaker Pimps gewirkt, und mit diesen zuletzt das Album„Bloodsport˜ vorlegt hatte, gab Corner ein Jahr darauf als „IAMX˜ mit „Kiss & Swallow˜ sein Solodebüt, das heuer neu aufgelegt wurde: Electro ist Trumpf. Mitunter erinnert IAMX an den Synthie-Pop von Depeche Mode in ihrer „Faith And Devotion˜-Phase. Corner lässt seinem Hang zu schwermütig-düsteren Fantasien über Sex und Drogen freien Lauf: Richtiger Middlesbrough-Stoff eben. Einen (zuletzt eher düsteren) Mix aus Electro und Poppunk bringen auch Corners englische Landsleute von Nemo, die ihr 3. Studioalbum „The Third Wave˜ vorstellen.