The Great Bertholinis (Ungarn) ۞
Mi., 30. Apr. 2008 20:00 @ OST Klub , Wien
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Eintritt: VVK: € 8,- / AK: € 10,-
Informationen
Hungarophiler Gypsy Wanderzirkus mit subversivem Pop-Appeal. Ein zirzensisches Spektakel zwischen Polka und Bluegrass, Revue und Spiritual. Blühende kosmopolitische Folklore!
OBJECTS TRAVEL IN MORE THAN ONE DIRECTION konstatiert Todor Bertholini und führt mit der Nonchalance des Conférenciers durch ein zirzensisches Spektakel aus Möglichem und Unmöglichem. Zwischen Polka und Bluegrass, zwischen Revue und Spiritual blüht die kosmopolitische Folklore und fordert Tradition. Dabei offenbart das tönende Silber-Debut der hungarophilen Gaukler THE GREAT BERTHOLINIS eben soviel Popappeal wie Stallgeruch.
Scheue Inwendigkeit brandet in schlagendes Polyphon, verquere Kadenz entlädt sich in sprühendem Melodie-Katarakt und verglüht. Willkommen auf dem Jahrmarkt der Begehrlichkeiten, wo es aus jeder Ecke nach Pferdemist und Zuckerwatte riecht! Das ist die Dialektik der Harmoniker, das ist Futter für den toleranten Stoiker, das ist „in mehr als eine Richtung“!
Onomatologisch plausibel erscheint, dass sich die Legende der fahrenden Artisten-Dynastie Bertholini da einst in dem kleinen ungarischen Dorf Átánly ihren Anfang nahm. Wie unzählige andere Puszta-Klans der Zeit vertäuten auch die Ur-Ahnen der Großen Bertholinis ihr Hab und Gut auf Ochsengespanne und flohen die Unbilden der öden, sandigen Steppenlandschaft, getrieben von der Hoffnung auf ein weniger karges Dasein im Unbekannten. So begann ein beispielloser, die Jahrhunderte überspannender Streifzug kreuz und quer durch Europa, an dessen Ausgangspunkt noch wenig Künstlerisches stand. Wie die heimatlosen Vagabunden über Betteleien, kleine und größere Gaunereien, allerlei Gaukeleien und Taschenspielertricks, immer zum Zwecke des nackten Überlebens, schließlich zu Epoche machender Akrobatik fanden und zu den Großen Bertholinis avancierten, verliert sich im Nebel der Geschichte.
Belegt ist hingegen, dass Mutter Natur in persona vermutlich keinen geringen Anteil an dieser Entwicklung hatte, beschenkte sie den Bertholini-Stammbaum im Laufe der Jahrzehnte doch ein ums andere Mal mit kostbaren, weil höchst-spektakulären Entformungen jeglicher Façon, als deren berühmteste Vertreterin wohl die zweiköpfige Estée Bertholini gelten darf. Landein landaus ging die Kunde vom kunterbunten Treiben, von Spektakel und nie da gewesenen Sensationen und bescherte den fahrenden Artisten Wohlstand.
Ob diese und wie viel dieser Geschichte wahr ist und ob die Bande der jüngsten Generation Bertholini aus Blut oder doch nur aus tiefer Zuneigung geknüpft sind, ist am Ende egal, denn was bleibt, ist Vision, ist Besinnung, ist Gegenentwurf. Was bleibt, ist ein Hauch überkommener Tradition als Mahnung an das Neue, das unästhetische Jahrtausend und schließlich die Gewissheit, dass sich die Dinge mitunter in mehr als nur eine Richtung bewegen.
OBJECTS TRAVEL IN MORE THAN ONE DIRECTION konstatiert Todor Bertholini und führt mit der Nonchalance des Conférenciers durch ein zirzensisches Spektakel aus Möglichem und Unmöglichem. Zwischen Polka und Bluegrass, zwischen Revue und Spiritual blüht die kosmopolitische Folklore und fordert Tradition. Dabei offenbart das tönende Silber-Debut der hungarophilen Gaukler THE GREAT BERTHOLINIS eben soviel Popappeal wie Stallgeruch.
Scheue Inwendigkeit brandet in schlagendes Polyphon, verquere Kadenz entlädt sich in sprühendem Melodie-Katarakt und verglüht. Willkommen auf dem Jahrmarkt der Begehrlichkeiten, wo es aus jeder Ecke nach Pferdemist und Zuckerwatte riecht! Das ist die Dialektik der Harmoniker, das ist Futter für den toleranten Stoiker, das ist „in mehr als eine Richtung“!
Onomatologisch plausibel erscheint, dass sich die Legende der fahrenden Artisten-Dynastie Bertholini da einst in dem kleinen ungarischen Dorf Átánly ihren Anfang nahm. Wie unzählige andere Puszta-Klans der Zeit vertäuten auch die Ur-Ahnen der Großen Bertholinis ihr Hab und Gut auf Ochsengespanne und flohen die Unbilden der öden, sandigen Steppenlandschaft, getrieben von der Hoffnung auf ein weniger karges Dasein im Unbekannten. So begann ein beispielloser, die Jahrhunderte überspannender Streifzug kreuz und quer durch Europa, an dessen Ausgangspunkt noch wenig Künstlerisches stand. Wie die heimatlosen Vagabunden über Betteleien, kleine und größere Gaunereien, allerlei Gaukeleien und Taschenspielertricks, immer zum Zwecke des nackten Überlebens, schließlich zu Epoche machender Akrobatik fanden und zu den Großen Bertholinis avancierten, verliert sich im Nebel der Geschichte.
Belegt ist hingegen, dass Mutter Natur in persona vermutlich keinen geringen Anteil an dieser Entwicklung hatte, beschenkte sie den Bertholini-Stammbaum im Laufe der Jahrzehnte doch ein ums andere Mal mit kostbaren, weil höchst-spektakulären Entformungen jeglicher Façon, als deren berühmteste Vertreterin wohl die zweiköpfige Estée Bertholini gelten darf. Landein landaus ging die Kunde vom kunterbunten Treiben, von Spektakel und nie da gewesenen Sensationen und bescherte den fahrenden Artisten Wohlstand.
Ob diese und wie viel dieser Geschichte wahr ist und ob die Bande der jüngsten Generation Bertholini aus Blut oder doch nur aus tiefer Zuneigung geknüpft sind, ist am Ende egal, denn was bleibt, ist Vision, ist Besinnung, ist Gegenentwurf. Was bleibt, ist ein Hauch überkommener Tradition als Mahnung an das Neue, das unästhetische Jahrtausend und schließlich die Gewissheit, dass sich die Dinge mitunter in mehr als nur eine Richtung bewegen.
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