Lird van Goles (CH) (Studio)
Fr., 20. Mär. 2009 22:00 @ ARGEkultur , Salzburg
Informationen
Neuentdeckungen dürfen überall gemacht werden und meist wird dort gefunden,
wo nicht gesucht wird. Wie zum Beispiel in Schwyz, keiner Stadt, die mit
Rockbands prahlt. Doch es gibt auch dort die Besessenen, die sich in die
Proberäume einschließen, damit sich später die Bühnen der Schweiz erschließen.
Lird Van Goles gehört dazu, ein Trio, das seit 2003 Musik macht, eine
vorzügliche Demo-CD herausgegeben hat, und jetzt mit "Who Set That Fire" endlich
ein erstes, großes Zeichen setzt.
Lird Van Goles ist keine straighte
Rockband, die mit drei Akkorden die Welt erobern will. Ihr Sound braucht
Entfaltungszeit und -raum. An ihren Konzerten stapeln sich die Synthies, sie
wabbern, wenn sich die Songs erstrecken, werden begleitet von flächendeckenden
Gitarren. Im Sound von Lird Van Goles steckt das ganze Universum an Klängen,
welche Mark Völkle, Simon Reichmuth und Björn Magnusson bisher ins Ohr bekommen
haben. Und ja, es ist ein Universum. Von 70er Prog- und Krautrock, den 90er
Stonerschwergewichten bis zu Gruppen wie The Mars Volta, Isis oder Black Rebell
Motorcycle Club reichen die erkennbaren Einflüsse, viele mehr sind es noch unter
der Oberfläche.
Beendet wurden die Aufnahmen nach zwei denkwürdigen Shows im
Nachbarland. "Wir ließen uns immer wieder von einfachen Ideen inspirieren.
Dies brachte uns in die diversesten Aufnahmelocations." Und immer wieder zu
Deezl Imhof ins Foolpark Recording in Baar/ZG. Entstanden ist mit "Who Set That
Fire" ein dreistufiges Werk. Es besteht aus den Kern-Tracks "United Kerosin",
"Indoor - Cuhurum Dooom" und "Should've Gone". Während "United Kerosin" sich
nach gezügelten Kyuss und ungezügeltem Drogenkonsum anhört, werden in "Indoor -
Cuhurum Dooom" milde an 80er Jahre erinnernde Schlachtgitarren angestimmt.
"Should've Gone" kommt verhältnismäßig geradlinig daher, mit einer leicht
angeborenen Düsterheit.
Dazu gesellen sich drei Instrumentalsongs und vier
Zwischenstücke, die als Bindeglieder fungieren, und trotzdem die Eigenheit des
Albums hervorheben. Und wenn man denkt, es sei alles vorüber, wird der Hidden
Track zur weiteren angenehmen Überraschung.
Wichtig war Lird Van Goles, dass
Geräusche des Albums sich im Artwork der CD wieder finden. Gestaltet wurde es in
New York vom Künstler und Surf Rocker Lionel Gaillard.
Lird Van Goles'
Debüt-Album zeigt das Schaffen dreier Musiker, die zu jung sind für ihre Musik.
Diese Frühreife mag irritieren, doch hier gibt sich niemand altklug. Man weiß
was man kann - und setzt dies auch gebührend ein. Dass solches Selbstbewusstsein
aus Schwyz stammt, ist nur ein gutes Zeichen für alle anderen Bands, die im
Untergrund musizieren.
- Drums Marc Völkle
- Bass, Vocals Simon Reichmuth
- Guitars Björn Magnusson
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